NameGabriel Dann Nachod
Birth1776
Death28 Nov 1849
FatherDaniel Avidgor Dann Nachod (1722-1792)
MotherJosefa Pessel Nachod (-1792)
Spouses
Birth1779
Death1848, Prague, Czech Republic
FatherMoises Zodex (-<1791)
MotherGütte Judith Zodex (1746-1791)
Marriage27 Jul 1801, Prague, Czechoslovakia
ChildrenSimon (1801-1801)
 Philipp (1804-)
 Barbara Wiener (1806-)
 Magdalena (1808-)
 Rosa (1811-)
 Anna (1815-1895)
 Salomon (1817-1877)
 Josef Gabriel (1813-1884)
 Sara (1810-)
Notes for Gabriel Dann Nachod
{geni:occupation} Schulsinger
{geni:about_me} Das Lied von der Erschaffung der Welt.

(gedichtet? und) vorgetragen von dem Marschalik Gabriel Nachod in Prag (ca. 1780-1850).

Mitgeteilt von Frau E. Lissau, Wien.

Als Gott die Welt zu erschaffen gedacht,

War alles verhüllt in der finsteren Nacht.

Kein Sonnenstrahl die Erde beschien,

Nur Gottes Geist —

Er ist gepreist

Und schwebet aufs Wasser her und hin—

Er erschuf das Licht zum Scheinen hervor,

Schuf sich die Engel in seinem Chor,

Vermehrte die Erden,

Liess Himmel werden,

Und hing die Sonne und den Mond daran,

Die Sonne bei Tag zu regiren.

Der Mond bei Nacht

Soll haben die Macht,

Die himmlischen Sterne zu führen.

Zum Wasser sprach Gott:

An einem Ort

Da sollt ihr mir zusammen gehn,

Die trockene Erde, die soll man sehn,

Auch Kräuter und Bäume die sollen erstehnl

Mit einem Wort war alles geschehn,

Auch Fische ins Meer

Schuf Gott, der Herr,

Und Vögel in Lüften nach ihrem Begehr.

Als nun das Alles war gethan.

Fing Gott zu seinem Engel an:

„Jetzt wollen wir einen Menschen aus Erde machen

Mit der Gewalt

In unserer Gestalt

Soll haben zu regiren über alle Sachen.”

Gott erschuf den Menschen ganz allein,

Blies ihm die Seele selber ein.

Im grossen Paradies,

Wo Gott ihn lies,

Dort blieb der Adam ganz allein.

Der liebe Gott macht den Adam einschlummern,

Er macht ihm ein Weib

Aus seinem Leib

Von der Rippe, die er ihm genommen hat.

„Adam sieh her! das ist deine Frau.

Jetzt lebet zusammen in grossen Freuden !

Den mittelsten Baum, den sollt ihr mir meiden.

Wer dies übertritt von euch beiden,

Muss mir von der Welt scheiden.

Darum thut euch befleissen,

Weil ichs thu heissen,

Vom mittelsten Baum mir nichts abzubeissen".

Die Schlange war listig in ihrem Sinn

Und schieicht sogleich zu der Eva hin

Und spricht zu ihr ein schlaues Wort:

„Ich kanns nicht ertragen

Und muss es euch sagen:

Die Ursach, warum man euch es verboten hat?

Der Apfel hat die Eigenschaft,

Wer ihn geniesst kriegt göttliche Kraft,

Drum kommet daher,

Befolgt meine Lehr

Und geniesst davon nach eurem Begehr”

Eva riss gleich einen Apfel ab.

Die Hälfte davon

Ihrem Mann sie gab, den guten Adam sie ihn nannt,

Adam tat drauf

Die Augen auf

Und sprach: „Wir sind nackend, das ist nicht schön:

Wir wollen uns Blätter zusammen nähn.”

Der liebe Gott der hat alles gesehn.

Und kam in Zorn daher zu gehn.

Sie hörten Gott kaum.

Da machten sie Raum

Und verschlichen sich selbst unter dem eigenen Baum.

Mit Zorn rief Gott dem Adam zu:

„Du sündiger Mensch wo bist denn du?

Dass ich finde von euch keinen!”

Adam sprach: „Herr!

Wir fürchten uns sehr,

Vor Dir so nackt tu erscheinen,”

„Warum,” sprach der liebe Gott,

„Habt ihr zerstört mein Gebot?”

Adam sprach: „Nein"

Mit grossem Gewein,

„Meine Frau, die ist nur schuld daran.”

Eva bat: „Nein, du lieber Mann,

Die giftige Schlange

Mit ihrer Flamme,

Die reizte mich zu allem an.”

Gott sprach: „Nun hört!

Ihr seid nicht wert,

Dass ihr mir sollt ewig währen.

Der Tod, der soll euch beide verzehren

Und Eva mit Schmerzen Kinder gebären,

Und Adam sich im Schweiss ernähren.”

Gott sagt das Wort

Und jaget sie fort

Aus dem Paradies,

Dem heiligen Ort.

Zur Schlange sprach Gott: „Du wildes Tier,

Weil du hast gesprochen wider mir.

So nimm deinen Fluch für dich allein!

Du sollst nicht stehn.

Auf deinem Bauch gehn.

Die Erde, die soll Deine Speise sein“.

Die Schlange, die ging verflucht davon.

Eva gebar nun einen Sohn.

Sie gebar bald wieder,

Das waren die Brüder

Kain und Abel alle zwei.

Kain, der war ein Ackersmann,

Und Abel, der blieb

Bei seiner Schaftrieb.

Sie fingen nun beide zu opfern an,

Der Kain seine Frucht

Und Abel seine Zucht

Und Gott der Herr war dem Kain nicht gut.

Er nahm das Opfer von Abel mit Mut.

Darüber gerieth der Kain in Wut,

Er erschlug seinen Bruder, vergiesset sein Blut.

Da sagt Gott zu Kain:

„Da sag mir allein,

Wo doch dein Bruder Abel mag sein!“

Kain erschreckt und leugnet es schon;

„Was geht denn mich mein Bruder an?

Ich habe ihn doch nicht eingeschlossen.“

Da sprach Gott mit Wut:

„Du Mörder! sein Blut,

Das du jetzt oben hast vergossen,

Drum soll die Erde verscholten sein.

Dein Bruders Blut schliesse sie ein!

Da nimm Deinen Lohn,

Du Erdensohn,

Und werd' ein Wandrer in der Welt!“

Kain der bat: „O, Gnade, mein Herr!

Man wird mich erschlagen,

Ich müsste verzagen.

Eine Bitte Du mir gewähr!“

Gott sagte zu Kain:

„Lasse es nur sein!

Ich schreibe dir ein Zeichen an.

Das wohl ein jeder sehen kann,

Dass dir nirgend wird Leides getan

Und du überall kommst gut davon.“

Kain, der Held,

Yerlässt das Feld

Und wird ein Wandrer in der Welt.

Da fing sich an die Welt zu vermehren

Und Gottes Gebote zu verstören.

Dies thät den lieben Gott sehr verdriessen.

Er schickt ans Wut

Eine grosse Sündflut,

Und der Noa musst sich in eine Arche schliessen.

Von einer jeden Kreatur nahm er ein Paar,

Die blieben bei ihm ein ganzes Jahr.

Als das Jahr herum kam.

Das Lamm er nahm,

Dem lieben Gott, dem brachte er’s dar,

Dies brachte den lieben Gott in Entzücken.

Er schwur sogleich.

In seinem Reich

Nie mehr eine Sündflut zu schicken.

Er macht auch seinen Bund

Dem Noa kund

Und war ihm dabei rekommandiren,

Sich immer gut aufzuführen

Und seinen Schöpfer zu respektiren.

Wird ihn kein Unglück ruiniren.

Gott zeigte mit Fleiss

Noa, dem Greis,

Den Regenbogen zum ewigen Beweis. —

Nach diesem begab sich eine andere

Sach.

Alle Menschen sprachen eine Sprach,

Dass einer den andern recht gut verstand.

Sie hatten ein Tal,

Und fanden damal

Zu ihrem Endzweck den besten Grund,

Sie wollten den Himmel regiren,

Einen Turm wohl aufführen,

Sich zu bereiten,

Mit Gott zu streiten,

Dies war ihr ganzer böser Sinn.

Da verwirrte Gott ihre Sprach,

Dadurch entstand Alles verkehrt,

Der Bau wurde zerstört

Und Alles verdarb in seinen Abgrund,

Und was noch mehr —

Sprach Gott, der Herr:

„Weil ihr nun seid solche Laffen

Und nach mir greift mit eueren Waffen,

Sollt ihr sein umgeschaffen

In der Gestalt, wie die Affen!

Gott schickt seinen Blitz

Ans Zorn und Hitz

Und brannt sogleich ab dem Turm sein Spitz.

Die Sünder war er noch mehr belohnen,

Er teilt sie in siebzig Nationen,

Zerteilet in die ganze Welt,

Bis der gute Abraham

Auf die Welt kam,

Der dem lieben Gott ganz wohl gefiel.

Mit neun und neunzig Jahren war er mit Freuden

Nach Gottes Geboten sich zu beschneiden.

Dafür ihn Gott

Belohnet hat:

Die Sara ihm den Isak gebar.

Um den guten Abraham zu probiren.

Sagt Gott zu ihm:

„Gehorch meiner Stimm

Und tu’ mir deinen Sohn zu Opfer führen.“

Abraham fing an.

Das Werk zu tun.

Da rief ihm Gott von seinem Tron:

„Nicht berühre deinen Sohn!

Dein guter Wille verdient schon,

Dass du hast von mir den besten Lohn."

Der gute Abraham,

Der opfert das Lamm,

Das ihm just entgegen sam.

Da lässt sich Gottes Stimme

Zum zweitenmal hören:

„Abraham, deine Nachkommen will ich mehren.

Weil ich dich so fromm und fein befunden hab.

Auch will ich dir schenken

Zum ewigen Andenken

Für deine Kinder das heilige Land.

Abraham, der ging voller Freuden nach Haus,

Stattet seinen Sohn wohl aus.

Dem Isak gebar

Seine Frau ein Paar,

Der eine davon der Jakob genannt.

Jakob der hatte zwölf Söhne zugleich.

Der Josef davon

Bestieg den Tron

In dem grossen egyptischen Reich.

Die guten Hebräer,

Die kamen daher,

Ins Land Mizrajim zu marschiren,

Der Hunger, der war sie dorthin führen.

Weil Josef tät damals regiren,

Musste man die Israeliten respektiren.

Da aber Josef kein Herr

Und König war mehr,

So mussten die Israeliten arbeiten gar schwer,

Vierhundert und volle zehn Jahren

Mussten sie bei den Barbaren

Gar schwer und bitter arbeiten.

Gott war sichs erbarmen

Ueber die Armen

Und lässt ihnen die Freiheit andeuten.

Er fährt sie heraus mit grossem Heer,

Teilet für sie das rote Meer

Und gab ihnen dort

Die Zehngebot

Und das gelobte heilige Land. —

Mitteilungen der Gesellschaft für Jüdische Volkskunde [Neue Folge] (1905) Band 16, 104-106
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Last Modified 23 Nov 2014Created 10 Jun 2015 using Reunion for Macintosh